Immer wieder werden wir gefragt, wie denn so unser Tagesablauf aussieht, wie
das ist mit dem Camper, wenn man einige Tage im Outback ist, usw.
Daher kommt jetzt mal ein kleiner Zwischenbericht.
1. Wie geht der Aufbau des Campertrailers?
Das geht relativ schnell: man öffnet alle Scharniere und klappt den Deckel
nach unten, dann muss das "Zelt" gespannt werden. Der meiste Aufwand
ist, unsere Kisten mit den Lebensmitteln umzuräumen. Wir haben 4 Plastik-Kisten
(1 für Frühstücksachen, 1 mit Vorräten, 1 mit Obstund Gemüse
und 1 mit Elektrosachen) außerdem die Getränke und die Kühlbox,
das würde alles im Auto zu warm werden und muss in den Trailer gebracht
werden (dauert alles zusammen ca 1/2 Stunde). Unsere Klamotten sind in einem
Auszug im Trailer unter dem Bett und müssen nicht umgeräumt werden.
Wenn wir einige Tage an einem Platz bleiben, bauen wir noch unser Vorzelt auf
(dauert ca. 20 Minuten), dann haben wir Schatten oder sind vor Regen geschützt.
Inzwischen weiss jeder was er zu tun hat und die Aufgaben sind gut aufgeteilt.
Wir haben auch noch Wände für das Vorzelt, die aufzubauen ist aber
sehr aufwendig, das machen wir sehr sehr selten. Wir können bei schlechtem
Wetter im Camper innen unsere Stühle und den Tisch aufbauen, dann sind
wir vor Wind, Wetter und Insekten geschützt. Unser Trailer hat an der Seite
2 Schubladen, 1 mit dem Gaskocher, dahinter hat es noch Platz für die Töpfe
und eine Schublade mit der Spüle und unserem ganzen Geschirr, das ist praktisch,
dann muss man nicht so viel hin und her räumen. Natürlich muss das
Ganze auch wieder abgebaut werden, das dauert ca. 1/2 Stunde.
Die Küche
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gepackter
Kofferraum
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Vorzelt-Abbau
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und zusammenlegen
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Camper einklappen
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alles reinstopfen
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fertig!
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2. Wie ist es wenn wir ins "Outback" gehen?
Hier ist wichtig, dass wir immer genügend Wasser bzw. Getränke mit
uns haben. Wir überlegen uns, was wir kochen könnten und lassen uns
das Fleisch beim Metzger vakuumieren, dann hält das einige Zeit und schmeckt
noch gut. Nudeln, Reis und Kartoffeln haben wir immer auf Vorrat und dann gibts
halt was, quer durch die Kühlbox. In diese kommen die ganzen Vorräte,
die gekühlt werden müssen. Wir haben zwar 6 Batterien im Trailer,
aber nach spätestens 10 Tagen müssen wir auf einen Campingplatz mit
Stromanschluss, damit wieder alles aufgeladen wird. Wir freuen uns aber immer,
wenn wir frei campen können, meist gehen wir auf Nationalparkscampingplätze
oder auf Parkplätze. Viele kosten nix, haben meist aber auch nur Plumpsklo
und keine Duschen, deshalb haben wir uns eine Solardusche gekauft, einen schwarzen
Sack, in den kommt Wasser und dann wird der Sack in die Sonne gelegt, das gibt
wunderbar warmes Wasser. Wir hatten auch schon Plätze ganz ohne Klo und
Dusche, dann kommt der Spaten zum Einsatz.
3.Wie ist das mit dem Waschen?
Wir suchen alle 10 Tage oder so einen "richtigen" Campingplatz, denn
da gibt es auch Waschmaschinen und ggf. Trockner. Die Waschmaschinen laufen
in Australien nur 20-30 Minuten, so dauert es nicht lange, bis alle Wäsche
gewaschen ist.
4.Was nervt am Nomadenleben? (Ist ja nicht alles nur Sonnenschein!)
Sonja: ich vermisse eine Spülmaschine, der tägliche Abwasch nervt
etwas und ich vermisse eine Couch zum Draufrumlümmeln, auch freue ich mich
wieder, wenn ich eine Toilette für mich alleine habe, der Toilettengang
abends oder nachts ist nicht so prickelnd (es wird hier meist um 18 Uhr schon
dunkel, und es hat ein reiches Insektenleben)
Karl-Heinz:
Was mich nervt:
- jeden Tag den Camper auf und abbauen, Auto einräumen und ausräumen,
speziell wenn wir größere Strecken zu bewältigen haben
- Die Kühlbox statt Kühlschrank, immer ist das, was man braucht, ganz
unten, also obere Schicht ausräumen, z.B. die Bierdose rausgrabbeln und
alles wieder einräumen.
- die Moskitos, Sandflies, Marchflies und andere Stechinsekten. Speziell in
den wärmeren Gebieten bleibt nichts anderes übrig, als sich sofort
mit Insektenschutz einzureiben, bevor man morgens den Camper verläßt,
und natürlich abends vor der Dämmerung die gleiche Prozedur. Es hilft
nur ein Mittel mit viel DEET und ich kann mir nicht vorstellen, daß das
so gesund für die Haut ist. Auf jedem Quadratzentimeter Haut, der nicht
von Kleidung bedeckt oder eingerieben ist, wird man unweigerlich gestochen.
Die nicht stechenden Bushflies sind lästig, aber es war selten so schlimm,
daß wir das Mückennetz gebraucht haben.
Was ich vermisse:
- Meine Werkstatt, in der man eine Arbeit anfangen kann, dann stehen lassen,
wenn man keine Lust zum weitermachen hat.