Tagebuch

Apr 06

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
1-2
Swan Valley
31° 52.603'
115° 57.832'

Heute steht ein kleiner Standortwechsel an, wir fahren quer durch Perth auf die andere Seite ins Swan Valley. Nachmittags sind wir bei Alois eingeladen, (dem Bruder der Nachbarin meiner Schwester) der seit vielen Jahren in Australien lebt. Wir dürfen auf seinem Harley-Trike probesitzen, und noch besser: Es gibt Gulasch mit Spätzle zum Abendessen, und es schmeckt wia Drhoim! War ein sehr netter unterhaltsamer Abend mit Alois und Jean, obwohl wir uns vorher nie gesehen hatten.
Am Sonntag machen wir einen kulinarischen und kulturellen Streifzug durchs Swan Valley. Zuerst gehts in die Schokoladenfabrik, dann kaufen wir bei einem Fruchtstand lokale Trauben, Melonen und Tomaten. Anschließend besuchen wir die Gomboc Gallery, die einen großen Skulpturengarten mit teilweise sehr skurrilen Werken hat. Danach testen wir, ob die Weine bei Jane Brook Estate nebenan noch so gut sind, wie vor 4 Jahren bei unserem ersten Besuch. Der Sparkling Shiraz ist nicht mehr so toll wie damals, aber wir finden trotzdem einen guten Pink Sparkling Wine für unseren Hochzeitstag. Leider können wir dort nicht zu Mittag essen, es ist alles ausgebucht, weil Sonntag ist. Doch wir finden ein anderes Weingut, wo wir eine leckere Vineyard-Platte zu Mittag essen. Dann fahren wir noch eine kleine Runde durchs Swan Valley und decken uns auf dem Rückweg bei Elmar, einem deutschen Metzger mit guter Wurst (Grobe Leberwurst, geräucherter Schinken, Thüringer Bratwurst) ein, denn wir wissen, das ist die letzte Gelegenheit für Monate, sowas zu kaufen.
-K-

Probesitzen auf dem Harley-Trike
Mmmhhh! Es gibt Spätzle!
Gomboc-Gallery Skulpturengarten
Eine Wineyard-Platter zum Lunch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
3
Lancelin
31° 00.362'
115° 19.708'

Heute ist Montag, es ist Zeit, in großem Maßstab Vorräte für unsere Reise in den Wilden Nordwesten einzukaufen und nochmal billigen Treibstoff nachzufüllen. Auch zeigt die Starterbatterie erste Anzeichen von Schwäche. Kommt uns von unserer letzten Reise durch diese Gegend bekannt vor, deshalb machen wir kurzen Prozeß und kaufen eine Neue.
Gegen Mittag kommen wir in Lancelin an. Diesmal wissen wir, die ganzen Boote, die hier liegen, sind Hummerboote, deswegen kaufen wir uns einen fürs Abendessen (für umgerechnet 15 Euro!).
Dann fahren wir mit dem Landcruiser in die Dünen, um zu testen, ob wir die Abkürzung zu den Pinnacles nehmen können, die hier durchführt. Wie sichs gehört, erniedrige ich den Reifendruck, um mehr Traktion zu bekommen, Allradantrieb rein und los gehts, den Spuren nach über den ersten Dünenkamm. Man sieht nicht, was auf der anderen Seite ist, bis man über den Kamm ist, und Uups, da gings aber sehr steil runter! Keine Chance, da wieder raufzukommen! Aber wir vertrauen darauf, daß es irgendwo in diesem Labyrinth auch wieder einen Weg raus gibt. Nachdem ich genug davon habe, im Sand zu spielen, klettere ich auf eine Düne, auf die ein paar Spuren führen und tatsächlich, auf der anderen Seite ist der Weg nach draußen. Der Landcruiser wühlt sich brav durch den Sand nach oben und wir sind draußen! Aber mit unserem fast eine Tonne schweren Anhänger lassen wir das lieber, wir fahren außen rum, wie letztes mal. -K-

Hummerboote
Allrad-Spielwiese
Dünen in Lancelin

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
4
Cervantes (Pinnacles, Nambung NP)
30° 29.921'
115° 04.113'

Am Dienstag fahren wir erstmal nach Cervantes und stellen unseren Camper dort auf. Der Ort wurde nach einem dort gesunkenen spanischen Schiff benannt. Die Hauptattraktion sind die Pinnacles im 20 km entfernten Nambung National Park, hunderte von bizarren Kalksteinsäulen, die dort aus dem Sand ragen. Die haben wir letztes Mal mittags besucht, diesmal gehen wir erst am Abend, weil das Licht zum fotografieren besser ist (Seht selbst, außerdem war es nicht so heiß). Einen Nachteil hat es allerdings, den wirklich schönen Sonnenuntergang dort zu beobachten: Man muß in der Dunkelheit nach Cervantes zurückfahren. Das ist in Australien immer mt dem Risiko eines Wildunfalls verbunden, und tatsächlich springt mir fast ein Känguruh ins Auto, nur mit einer Vollbremsung entgehen wir um ein paar Zentimeter dem Zusammenstoß. In der Nacht werden wir leider noch ziemlich lange wachgehalten, von erstens einem Gitarrespieler (der spielen konnte, das war ja nicht schlimm), zweitens einem Bongospieler, der nicht spielen konnte (nervt total) und drittens einer laut zuschlagenden Klotür (erstaunlich, wieviele Leute mitten in der Nacht aufs Klo gehen). Das sind so die Nachteile des Camperlebens, das mußte auch mal erzählt werden!
-K-

Die Pinnacles im Nambung NP
Godzilla-Pinnacle
Sonnenuntergang in Nambung

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
5
Port Denison (Dongara)
29° 16.183'
114° 55.393'

Heute zuckeln wir die Küste entlang nach Norden und schauen uns einige Badeorte an. In Port Denison bei Dongara gefällt es uns und wir bleiben über Nacht.
-K-

Flussmündung in Dongara
Strandgut

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
6
Kalbarri
27° 41.986'
114° 10.185'

Weiter geht die Reise nach Norden, über Geraldton, wo wir nur kurz tanken, über die Küstenstraße nach Kalbarri. Dabei kommen wir auch an der Hutt Lagoon vorbei, einem Salzsee, in dem Bakterien Betakarotin produzieren, so daß er an manchen Stellen pink gefärbt ist.
In Kalbarri ist diesmal der Ozean ziemlich ruhig, aber im Gegensatz zu unserem letzten Besuch führt der Murchison River enorm viel Wasser. Es hat wohl im Hinterland sehr viel geregnet, so daß der Fluß zu einem reißenden rotbraunen Strom angeschwollen ist, der auch noch kilometerweit in den Ozean hinaus zu verfolgen ist. In der Schlucht des Murchison River im Kalbarri NP erinnert dieser eher an den Colorado als an das müde Rinnsal, das vor 4 Jahren hier floß.
-K-

Der pinkfarbene Salzsee Hutt Lagoon
Strand in Kalbarri
Der Murchison River in Kalbarri
und flussaufwärts am "Z-Bend"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
7
Carnavon
27° 41.986'
114° 10.185'

Nach langer Tagesfahrt erreichen wir Canarvon und stellen uns auf einen Campingplatz nahe einer der vielen Bananenplantagen. Es gibt hier die üblichen Attraktionen einer Stadt an der Westküste, einen Fischereihafen, wo wir uns einen Fisch für das Abendessen kaufen, und einen Supermarkt, wo wir die letzten Vorräte für die Fahrt in den Cape Range NP kaufen, z.B. zwei15l-Kanister Trinkwasser und 30 Dosen Bier. Die einzige Besonderheit ist die "Big Dish" (die große Schüssel), die in den 60er Jahren für das Apolloprogramm für die Kommunikation mit den Mondfliegern gebaut wurde.
Nachts hatten wir dann unsere eigene unheimliche Begegnung: Ich wache um ca 3 Uhr auf, weil mir etwas übers Gesicht krabbelt. Als wir Licht machen, sehen wir, daß es eine riesige Schabe ist (so ca 5cm lang). Wir gehen auf die Jagd und fangen noch 15-20 der Monster, die überall in unserem Camper herumkrabbeln. Sonja beobachtet eine, wie sie an einem kleinen Spalt an unserer Fliegentür hereinkommt. Nachdem wir die Löcher mit Klebeband zugeklebt haben, und nach einer Stunde alle Krabbelviecher wieder draußen haben (so hoffen wir), versuchen wir noch ein Weilchen bei eingeschaltetem Licht zu schlafen, in der Hoffnung, daß das die Viecher wenigstens davon abhält, in unser Bett zu krabbeln.
Das war das absolut übelste Erlebnis unserer Reise, wenn uns am Morgen jemand angeboten hätte, Camper und Auto zu kaufen, wären wir, glaube ich, heimgeflogen!
-K-

The "Dish" in Carnavon

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
8
Exmouth
27° 41.986'
114° 10.185'

Nach einer morgendlichen Suchaktion in unseren Lebensmittelkisten finden wir keine Schaben mehr, und wir packen ein und fahren Richtung Exmouth, in der Hoffnung, daß der tropische Zyklon wie im Wetterbericht vorhergesagt, weitergezogen ist.
Als wir im Campingplatz in Exmouth einchecken, herrscht eine merkwürdige Stimmung, erst am Tag zuvor waren alle Camper evakuiert (auch aus dem Nationalpark) und mußten sich feste Quartiere suchen oder in der Stadthalle übernachten. Aber der Regen hat aufgehört, und wir nutzen den Rest des Tages, sämtliche möglichen Einfallstellen für Insekten zuzunähen. Abends wagt sich dann doch nochmal eine übriggebliebene Schabe heraus, die wir nach einer größeren Jagdaktion erledigen. Ich hasse diese Viecher! Morgen kaufe ich ein Ködergift, um die zu kriegen, die in den unzugänglichen Höhlungen unseres Campers lauern.
-K-

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
9-16
Cape Range NP, Ningaloo Reef
22° 10.772'
113° 51.545'

Am Sonntagmorgen fahren wir früh los Richtung Cape Range NP, damit wir noch die Auswahl bei den Campingplätzen haben, denn wir wollen eine Woche bleiben. Wir finden tatsächlich noch ein Plätzchen auf dem sehr schön an einer Bachmündung gelegenen Pilgramunna Campground. Nachdem wir unseren Camper aufgestellt haben, fahren wir ein Stück zurück ins Visitor Center, um herauszufinden, wo die besten Schnorchelplätze sind. Wir probieren auch gleich einen der schönsten, Turqoise Bay, aus. Hier kann man ein Stück am Strand entlang gehen, dann rausschwimmen und sich von der Strömung zurücktragen lassen, über wundervolle Korallengärten voller bunter Fische. Als wir an den Campingplatz zurückkommen, haben wir Nachbarn bekommen, eine Familie, die die ganzen Osterferien hier verbringt. Die haben alles dabei, Zelte, Boot, Kühlschrank und dafür natürlich auch einen Generator, der zunächst allerdings abgeschaltet bleibt. Abends machte eine andere Gruppe Party, aber gut, um 10 Uhr war Schluß mit der Musik und wir können schlafen.
Montags gehe ich erstmal in der kleinen Bucht von Pilgramunna schnorcheln, und obwohl das Wasser klarer sein könnte, sehe ich neben vielen Korallen und dazugehörigen bunten Fischen einen Skorpionfisch (mit seinen fedrigen Flossen), einen Oktopus, zwei Schildkröten und einen kleinen Hai. Einfach toll! Nachmittags werfen unsere Nachbarn den Generator an, und das Ding ist tierisch laut. Das wollen wir nicht eine Woche lang hören! Auf dem nächsten Campground (Kurrajong, da waren wir vor 4 Jahren schon) ist nur ein einziger Caravan mit zwei sehr netten Leuten. Wir sind uns auf Anhieb sympathisch, und da auf diesem Platz Generatoren nicht erlaubt sind, beschließen wir, in einer Schnellaktion noch umzuziehen. In Rekordzeit ist der Camper in Pilgramunna abgebaut und 2km weiter wieder aufgebaut. Nach dieser schweißtreibenden Aktion springen wir noch kurz ins Meer zum Abkühlen.
Die weiteren Tage vergehen mit wandern in den Schluchten der Cape Range, z.B. am Yardie Creek, mit schnorcheln, schwimmen oder einfach nichtstun im Camp. Spätnachmittags mache ich meist eine Spaziergang am Strand einlang.
Mittags oder abends ein Schwätzchen halten mit unseren netten Nachbarn oder Leuten, die wir schon mal auf der Reise getroffen hatten, gehört auch dazu.

Das Wetter ist die ganze Zeit schön, ein teilweise recht starker Wind von der See hält die Hitze im Zaum, nur einmal kommt der Wind vom Land, und die Temperatur steigt auf 37Grad.
Der Cape Range NP ist einer der Höhepunkte unserer Reise!

-K-

Der Strand von Pilgramunna
Unser Camp in Kurrajong
Die Schlucht des Yardie Creek
Sonnenaufgang in den Dünen
Sonnenuntergang am Ningaloo Reef
gleich danach geht der Vollmond auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
17-18
Tom Price
22° 41.815'
117° 45.721'

Am Ostermontag sind nach 8 Tagen unsere Vorräte so ziemlich erschöpft, und die Batterien für den Kühlschrank sind auch leer. Also müssen wir los, obwohl wir es noch ein paar Tage ausgehalten hätten.
Vor uns liegt eine lange Fahrt nach Osten ins Pilbara
, das roetrote Herz Westaustraliens. Durch den Zyklon vor einer Woche führen alle Flüsse und Bäche Wasser, die Vegetation ist sattgrün und bildet einen schönen Kontrast zum Rostrot der Felsen. Die Landschaft ist ziemlich hügelig und so ist die Fahrt kein bißchen langweilig. Nach 8 Stunden und 650km kommen wir in der Minenstadt Tom Price, unserem heutigen Ziel an. Dabei gab es auf fast 500 km keine Siedlung, nur ein einsames Roadhouse etwa auf der Hälfte. Verkehrsmäßig herrschte dichter Oster-Rückreiseverkehr, das heißt hier, ein Auto jede Viertelstunde. Abends gab es dann ein Gewitter, der erste Regen seit Perth.
Am Dienstag werden erstmal die Waschmaschinen stark beansprucht, fast alles, was wir an Klamotten besitzen, muß gewaschen werden. Daß wir jetzt in den Tropen sind, haben wir daran gemerkt, daß in zwei der Waschmaschinen kleine Frösche saßen, als wir diese wieder aufgemacht haben. Die waren zwar noch etwas benommen vom schleudern, sind aber dann erstaunlicherweise ganz munter davongehüpft, als sie aus der Trommel befreit wurden. Nachdem die Wäsche an der Leine hing, gingen wir in die Stadt und meldeten uns erstmal für eine Minentour an. Das ist wirklich einmalig hier, man wird mit einem Tourbus mitten in eine der größten Tagebauminen der Welt gefahren. Hier wird seit 40 Jahren Eisenerz hoher Qualität abgebaut, und mit 2,5km langen Zügen in den Erzhafen Dampier verfrachtet, 250km nordwestlich von Tom Price. Wir konnten die riesigen Bagger und Trucks bei der Arbeit beobachten und auch einen der ausgedienten Trucks genauer anschauen.
Die Eisenerzförderung für den wachsenden Stahlbedarf in Asien ist die Grundlage des Wirtschaftsbooms in Westaustralien.
Nach der faszinierenden Minenbesichtigung holt uns wieder der Alltag ein: einkaufen, E-Mails checken usw.
-K-

Der Frosch in der Maschine
Eisenerz-Tagebau
Schweres Gerät
Dump-Truck
Mount Nameless

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
19-20
Karijini NP Dales Camp
22° 28.097'
118° 33.082'

Heute ziehts uns wieder in die Natur, es sind ca. 100 km von Tom Price bis in den Karijini NP. Mittags machen wir uns dann auf den Weg zum Fern Pool. Es geht in eine tiefe Schlucht, vorbei an den Fortescue Falls. Der Fernpool ist ein schöner Badeteich mit grünem Wasser und ganz vielen Fischen. Das Bad war sehr erfrischend, das konnten wir gebrauchen, es war sehr warm. Die Rangerin am Eingang des Campingplatzes meinte, es wehe eine kühle Seabreeze, wir haben davon nix bemerkt.
Am nächsten Tag haben wir eine längere Wanderung vom Circular Pool durch die Dales Schlucht zurück zu den Fortescue Falls unternommen. Nach der Regenzeit ist überall viel Wasser, so müssen wir den Bach mehrfach queren. Für den Weg haben wir uns fast den ganzen Tag Zeit genommen, wir konnten uns nicht sattsehen.
-S-

Fortescue Falls
Circular Pool
Libelle in Dales Gorge

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
21-23
Karijini NP Savannah Camp
22° 23.221'
118° 15.956'

Ein Standortwechsel ist angesagt. Der NP hat zwei Campingplätze und da es so viele Schluchten zu erkunden gibt fahren wir zum zweiten Platz. Am Morgen entdeckt Karl-Heinz, dass mal wieder ein Reifen die Luft verliert. Da wir in Gegenden unterwegs sind, wo man nicht so schnell an einen Reifendienst kommt, beschließen wir die 80 km nach Tom Price zu fahren, damit dort nach dem Reifen geschaut wird, außerdem wollen wir im Supermarkt noch ein paar frische Sachen kaufen. Gottseidank ist mit dem Reifen nichts schlimmes, wir bekommen einen neuen Schlauch und jetzt schauen wir mal, wann der nächste Reifenwechsel kommt.
Am zweiten Tag machen wir eine Wanderung durch die Weano Gorge. Die Wanderung ist nicht so spektakulär, die Aussicht vom Oxer Lookout ist dagegen atemberaubend, Der Blick geht über 4 Schluchten, die sich tief in die Felsen eingraben. Karl-Heinz besuchte dann noch die Hancock Gorge, mir war das zu steil.
Von australischen Freunden, die mit uns auf dem Campingplatz waren, haben wir den Tipp bekommen, dass die Knox-Gorge die beste sei, das hat ihnen am besten gefallen. So machen wir uns am dritten Tag auf, auch diese Gorge zu erwandern. Die Schlucht geht 80 m runter über Geröll und hohen Stufen, gut dass wir unsere Wanderstöcke dabeihaben. Unten entdeckt Karl-Heinz einen Wasserfall mit einem kleinen Pool, das heben wir uns für das Ende der Tour auf. Zuerst gehts im Bachbett durch die Schlucht. Da soviel Wasser vorhanden ist, wird alles nass, da wir auch ein Stück schwimmen müssen Schwimmen im Bikini, aber mit Wanderstiefeln ist eine neue Erfahrung). Es ist aber eine Wohltat bei der Hitze. Die Wanderung war sehr spektakulär. Leider ist die kleine Kamera nass geworden, daher gibt es keine Fotos. Für uns war dies die schönste Schlucht mit dem klarsten Wasser. Am Ende der Wanderung stürzten wir uns dann noch in unseren privaten Pool mit Wasserfall.
-S-

Bachquerung auf dem Weg ins Savannah Camp
Blick vom Oxer Lookout
Canyoning für Anfänger

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
24
Port Hedland
20° 18.648'
118° 38.316'

Jetzt kommt wieder eine lange Etappe, nach Norden, wieder an die Küste nach Port Hedland. Das ist für uns eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Broome, einkaufen, tanken usw.
Hier wird das Eisenerz einiger Minen im Pilbara auf Schiffe verladen, und die 2.5km langen Züge (Sonja hat 212 Wagen gezählt) sind das eindrucksvollste in dieser mit Roststaub überzogenen Stadt.
-K-

Roadtrain auf dem Weg ins Pilbara
Erzfrachter in Port Hedland
Eisenerzzug, 2,5km, 212 Wagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
25
Eighty Mile Beach
19° 45.247'
120° 40.460'

Weiter gehts auf dem Great Northern Highway Richtung Broome, auf einer der einsamsten und langweiligsten Strecken unserer Reise. Auf den 600 Kilometern bis Broome gibt es keinen Ort, nur einige Roadhouses und Stations (Viehfarmen). Nach 250 km gibt es einen Campingplatz am Meer, Eighty Mile Beach, wo wir unseren Camper aufschlagen. Der Strand ist bei Ebbe mehrere hundert Meter breit und erstreckt sich links und rechts bis zum Horizont. Sehr eindrucksvoll, doch zum Baden nicht geeignet, das Wasser ist zu schlammig und flach, deshalb fahren wir ein bissle am Strand entlang und gehen Muscheln suchen.
-K-

Ebbe am 80 Mile Beach
Strandspaziergang in WA

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
26-27
Barn Hill Station
18° 22.052'
122° 02.285'

Wir haben schon von vielen Leuten gehört, kurz vor Broome gibt es an der Küste eine Station, da müsst ihr unbedingt hin. Weil wir noch Zeit haben, biegen wir an einem Reifen mit der Aufschrift "Barn Hill" ab auf die 10 km Sandpiste. Wir finden einen urigen Campingplatz (Klo und Dusche haben kein Dach, wer braucht das hier, und Kühe grasen zwischen den Campern). Das Beste ist jedoch der Strand, der ist teilweise felsig, so daß bei Ebbe Teiche mit Fischen und Korallen drin übrig bleiben. Ich konnte nirgends sonst trockenen Fußes Korallen sehen! An einem anderen Strandabschnitt stehen bizarre Felstürme, höher und schöner als die berühmten Pinnacles! Uns hats so gut gefalle, daß wir gleich 2 Nächte bleiben.
-K-

Camping auf der Barn Hill Station
Strand in Barn Hill
Bizarre Felsen, vorne der versteinerte Hai
Korallen auf dem Trockenen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
28-30
Broome
17° 55.651'
122° 12.863'

Von Barn Hill nach Broome sind es nur 130km, ein Katzensprung. Deshalb sind wir schon früh da und buchen uns auf einem Campingplatz am Cable Beach ein. Dann das übliche, einkaufen, tanken, E-Mails.. Auf der Post wollen wir unsere Reiseunterlagen für die Kimberley-Kreuzfahrt abholen, aber es ist nichts da, also müssen wir bei Kimberley Cruises anrufen und nachfragen. Letztendlich stellt sich heraus, daß wir gar keine Papiere brauchen, wir müssen nur um 4 Uhr am Montag an der Deepwater Jetty sein, dann dürfen wir mit!
Auch die Unterbringung von Auto und Camper auf einem sicheren Parkplatz will organisiert sein. Essen gehen wir ins Matsos, einem Restaurant am Town Beach, wo sie auch ein leckeres Bier selber brauen. Abends gehen wir noch zum Sonnenuntergang an den Gantheaume Point, wo man bei Ebbe versteinerte Dinosaurier-Spuren im Sandstein bewundern kann.
Am Samstag müssen wir erstmal waschen, dann gehen wir auf den Kunsthandwerker-Markt. Der ist wirklich sehenswert, und neben viel Kitsch und den üblichen Digeridoos gibt es auch schönen Schmuck aus Perlen. Sonja kauft sich sehr schöne schlichte Ohrstecker aus unregelmäßigen Broome-Perlen.
Abends machen wir dann noch einen Kamelritt am Cable Beach. Das machen zwar alle Touristen hier, aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis. Wir waren auf der letzten Tour, und die geht dann nach Sonnenuntergang durch die Dünen und den Busch zur Kamelfarm. Die Kamele (eigentlich Dromedare mit einem Höcker) machen kein Geräusch beim Gehen, und man schaukelt ganz leise durch die Dunkelheit unter dem Sternenhimmel.
Sonntags sind wir faul, wir schwimmen im schönen Pool des Campingplatzes und abends gehen wir ins Open-Air Kino. Es läuft "Ice Age 2", das paßt zur hiesigen Temperatur!
-K-

Am Cable Beach
Kamelkarawane
ziemlich hoch