Tagebuch

Jun 06

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
1
Wolfe Creek Meteorite Crater
19° 10.589'
127° 47.183'

Heute gehts auf die über 1000 km lange Tanami Road, die größtenteils unbefestigt ist. Aber sie ist die kürzeste Verbindung von Halls Creek nach Alice Springs, auf asphaltierten Straßen wäre die Entfernung 2000km!
Nach 110km kommt die Abzweigung zu unserem heutigen Ziel, dem Wolfe Creek Meteorite Crater. Dieser Einschlagkrater ist ca. 800m im Durchmesser und vor etwa 300 000 Jahren entstanden, so daß die Form noch gut zu sehen ist. -K-

Wolfe Creek Meteoritenkrater

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
2
Tanami Road
20° 35.886'
130° 23.750'

Heute heißt es: fahren, fahren, fahren. Die Tanami Road bietet auf weiten Abschnitten landschaftlich keinerlei Abwechslung. Trotzdem wird einem nicht langweilig, denn die Straße erfordert höchste Konzentration, obwohl sie lange Strecken schnurgeradeaus führt. Sie ist meist sandig, so daß sich starkes Waschbrett gebildet hat. Das läßt sich nur ertragen, wenn man mit relativ hoher Geschwindigkeit "drüberfliegt", so mit 80-90km/h. Da jederzeit Hindernisse in Form von Schlaglöchern, Steinen, abgefallenen Autoteilen und dergleichen auftauchen können, muß man höllisch aufpassen. Sonja und ich wechseln uns jede Stunde beim Fahren ab. Um 14:00 erreichen wir endlich Rabbit Flat Roadhouse, wo wir auftanken müssen, mit 2,20 Au$/Liter das teuerste Diesel unserer Reise, aber wir brauchen den Stoff halt. Dann fahren wir noch eine Stunde weiter und übernachten etwas abseits der Straße auf einem planierten Platz, den die Straßenarbeiter in regelmäßigen Abständen für ihre Camps anlegen. Wie auf der Nullarbor ist es nachts unheimlich still, nur zweimal donnert ein Roadtrain vorbei, erleuchtet wie ein Ufo aus "Unheimliche Begegnung der dritten Art". -K-

Ein Opfer der Tanami
Immer schön geradeaus..

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
3
Tilmouth Wells Roadhouse
22° 48.552'
132° 35.866'

Morgens gehts wieder "on the road", die einzige Abwechslung ist nach 150km der Bautrupp, der die Straße richtet. Danach ist das Waschbrett weg, und es fährt sich fast besser als auf einer geteerten Straße. Nachmittags erreichen wir Tilmouth Wells, ein Roadhouse an einem ausgetrockneten Fluß mit schönem Campingplatz. In dieser Oase bleiben wir über Nacht, wir stöbern im Laden in den hunderten von Aboriginal Paintings, die es hier zu gibt, und kaufen 3 Bilder, zu sehr günstigen Preisen.
Abends genießen wir ein ausgezeichnetes Essen im Restaurant. Dieses Roadhouse können wir (im Gegensatz zu manch anderen) absolut empfehlen.


Statistik für die Tanami Road:
Länge 1040 km, 920km unbefestigt, (davon 600km mit starkem Waschbrett), die letzten120km einspurig asphaltiert.
70 entgegenkommende Autos.
43 Autowracks am Straßenrand
1 Kamel auf der Straße
0 platte Reifen und Windschutzscheibe ohne Steinschlag!

-K-

Gegenverkehr
Querverkehr
Verkehrsopfer nach 900km Piste

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
4-7
Alice Springs
23° 41'
133° 51'

Nach der langen Fahrt über die Wellblechpiste müssen wir uns in Alice erst mal erholen. Am Ankunftstag machen wir nix mehr. Am Montag machen wir mit der Auto-Werkstatt einen Termin, der 90000er Service ist fällig. Wir erkunden noch ein bißchen das Städtchen. Am Dienstag geht unser Toyota in die Werkstatt und wir schauen uns in Alice alle Kunsthandlungen an und auch sonst werden wir fündig. Es gibt sehr schöne Stoffe zum Nähen und so schlagen wir ein wenig zu. Wir gehen noch in ein Internet-Cafe und schreiben die Aktualisierung. Und während wir da so sitzen, sehe ich eine Frau am anderen Rechner und denke, die kenn ich doch. Ich wußte aber gerade nicht woher. Wir haben viele Leute kennengelernt, man trifft sich immer wieder. Die Frau guckt auf, und sagt: Hi Sonja. So haben wir Sherie und Richard wiedergetroffen (Richard saß hinter Karl-Heinz an einem anderen Computer) die wir auf Tasmanien im Tasman Nationalpark, das war im Februar 2006, zum ersten Mal getroffen haben. Die Beiden sind nur für einen Tag in Alice, was für ein Zufall. Bei einem Kaffee werden die Erlebnisse ausgetauscht. Das war ein sehr netter Nachmittag.
Weil es hier so kalt ist, kauft Sonja sich bei K-Mart ein Set aus Vlies-Handschuhen, Mütze und Schal. Ich kaufe mir Handschuhe mit abgeschnittenen Fingern für die abendliche Arbeit am Computer.
Am nächsten Morgen heißt es um 5 Uhr aufstehen. Wir machen eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang. Es hat gerade 0 Grad und es fällt schon schwer aus dem warmen Schlafsack zu kriechen. Aber was macht man nicht alles mit. Wir werden in einem Bus abgeholt und an die Abflugstelle gebracht. Es ist noch stockdunkel und es ist immer noch saukalt. Beim Aufbau und Befüllen des Ballons kann man mithelfen. So wird einem ein wenig wärmer. Der Start war so sanft, den haben wir gar nicht richtig mitbekommen, plötzlich war der Boden ein paar Meter tiefer. Wir sind eine Stunde in der Luft und es ist spektakulär wie sich die Farben der Landschaft beim Sonnenaufgang verändern. Der Ballon steigt bis zu 1000m über die Wüste, meist bleiben wir aber niedriger. So sehen wir Känguruhs davonhüpfen und sind ganz begeistert. Am Ende gibt es dann ein Frühstück mit warmem Essen und Getränken, das wird dankbar angenommen. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
-S/K-

Wiedersehensfeier
Füllen des Ballons
Schweben über Alice

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
8
Rainbow Valley
24° 19.824'
133° 37.936'

Am nächsten Tag fahren wir nur 100 km zum wunderschönen Rainbow Valley. Endlich wieder ein Campingplatz wie er uns gefällt. Wir können von unserem Stellplatz die Gesteinsformation gut sehen. Mittags machen wir noch einen kleinen Spaziergang und schauen uns die Hügel von der Nähe an. Zum Sonnenuntergang verändern sich die Farben dramatisch. Abends machen wir ein Feuer, so wird es uns warm, und wir können endlich mal wieder ein Brot backen.
-S/K-

Rainbow Valley

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
9-11
Yulara, Uluru und KataTjuta (Ayers Rock / Olgas)
25° 14.186'
130° 59.402'

Heute geht es auf die lange Fahrt zu einem der landschaftlichen Höhepunkte Australiens, dem Uluru (Ayers Rock). Wir kommen Nachmittags in Yulara am Campingplatz an. Da wir genügend Zeit haben, fahren wir nicht mehr weiter bis zum "Rock", sondern genießen den Sonnenuntergang mal aus einer anderen Perspektive, von einem Lookout am Campingplatz.
Am nächsten Tag ist Uluru-Tag. Wir fahren in den Park und erstehen für 25$ pro Person (!) ein Eintrittsticket, das für 3 Tage gilt. Dann fahren wir an den Fuß des Felsens, denn ich will diesmal hinaufklettern. Wir haben gelernt, daß nicht die Besteigung des Felsens selber für die Aborigines ein Problem darstellt, sondern die vielen Unfälle, die dabei passieren. Wenn jemand bei der Besteigung tödlich verunglückt, müssen die Leute hier eine 3-wöchige Zeremonie durchführen. Also bin ich schön vorsichtig und gehe gut ausgerüstet hinauf, mit Bergschuhen, Handschuhen, Mütze und 4 Lagen Kleidung, denn es ist einfach saukalt! Ich habe das Glück, daß ich einer der letzten bin, die sich an den Aufstieg machen, bevor dieser wegen zu starken Windes geschlossen wurde. Oben, 350m über der Ebene, geht ein 10 Grad kalter Wind von 50-80km/h. Nach meiner Vesperpause an einem windgeschützten Plätzchen, gehe ich zurück zum Gipfel und alle anderen Besucher sind weg. Es ist phantastisch, alleine hier oben zu stehen, die Sicht ist unglaublich klar und geht bis zum 90 km entfernten Mount Conner und zum Salzsee Lake Amadeus.
Sonja hat inzwischen einen informativen Walk mit einer Rangerin an der Basis des Uluru mitgemacht, denn der Aufstieg ist nichts für Leute mit Höhenangst.
Danach gehen wir ins Cultural Center. Das ist achitektonisch toll gemacht, aber die Ausstellung zur Aborigine-Religion ist für uns schwer verständlich. Das beste war ein Film zur Natur und Geschichte des Uluru.
Danach ist es Zeit, am Sunset Point Position zu beziehen. Ich stelle die Kamera auf ein Stativ, um das Farbenspiel des Sonnenuntergangs auf dem "Rock" in einer Bilderserie einzufangen. Während ich immer mal wieder auf den Auslöser drücke, machen wir es uns auf den mitgebrachten Campingstühlen zum Vesper bequem. So richtig gemütlich wirds aber nicht, dazu ist es zu kalt und windig.
Am nächsten Tag fahren wir die 50 km zu den Olgas und machen die Rundwanderung duch das Valley of the Winds. Als wir das letzte Mal hier waren, war die Hitze kaum auszuhalten. Diesmal ist angenehmes Wanderwetter. Wir sehen viele Vögel, darunter die schönen Zebrafinken.
Am Abreisetag fahren wir frühmorgens nochmal in den Park
, um uns den Sonnenaufgang anzusehen. Danach gehts zurück zum Campingplatz, frühstücken, packen und dann auf die Fahrt zum Kings Canyon.
-K-

Auf dem Gipfel des Uluru
Sonnenuntergang
Der Monolith
Zebrafinken
Kata Tjuta (die Olgas)
Valley of the Winds

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
12-13
Kings Canyon
24° 14.960'
131° 30.805'

Nach kurzen 300 km auf Asphalt erreichen wir den Kings Canyon. Wir mieten uns auf dem Campingplatz ein, wie bereits 1999. Auch machen wir nochmals die Wanderung um den Canyon herum. Die Aussicht von oben ist spektakulär, auf die gegenüberliegenden Wände des Canyon und in die weite Landschaft. Das Wetter ist wunderbar, nicht zu heiss, deshalb sind außer uns noch einige Wanderer unterwegs. Mir sind es ein wenig zu viele, aber die Wanderung ist die Attraktion im Nationalpark. Karl-Heinz fühlt sich nicht so wohl, er hat eine Grippe. Deshalb machen wir nach der Wanderung nicht mehr viel.
-s-

Der einsame Baum
Kings Canyon

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
14
Redbank Gorge
23° 35.313'
132° 30.772'

Vom Kings Canyon gehts es in einer großen Schleife wieder Richtung Norden, auf der unbefestigten Mereenie Road. Diese ist aber gut zu fahren, nur manchmal gibt es etwas stärkeres Wellblech. Wir nehmen dann den Abzweig auf die Namatjira Road, die vorbei am Gosse Bluff, einem 5 km durchmessenden Meteoritenkrater in die West Macdonnell Ranges führt. An der westlichsten der Schluchten in den Ranges, der Redbank Gorge schlagen wir auf einem schönen Campingplatz unser Lager auf. Danach erkunden wir die Schlucht bis zum Wasserloch, das am Ende liegt. Im Sommer könnte man hier mit der Luftmatratze hineinpaddeln und die Schlucht noch ein paar km weiter erforschen. Das lassen wir heute lieber, das Wasser hat nur ein paar Grad! Statt dessen beobachten wir schwarzfüßige Rockwallabies. Nach der Rückkehr zum Campingplatz machen wir ein schönes Feuerle, und Sonja bäckt einen echten Outback-Hefezopf im Campoven. Der schmeckt prima, nachdem wir wie üblich, ein bissle Kohle unten abgekratzt haben. Auch der Sternenhimmel ist der beste seit langem, und mit einem Feuer läßt sich die Kälte ertragen.
-K-

Redbank Gorge
Wockwallaby

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
15
Ellery Creek Waterhole
23° 46.798'
133° 04.349'

Am Morgen fahren wir weiter Richtung Alice Springs, kurz nach der Redbank Gorge ist die Strasse wieder asphaltiert. Wir schauen wir zuerst bei der Glen Helen Gorge vorbei. Hier hat sich der Finke River einen Durchbruch durch eine Hügelkette gegraben, und es ist ein malerisches Wasserloch entstanden, das ganzjährig Wasser führt.
Danach schauen wir ein paar km weiter die Ormiston Gorge an, wo der Finke River eine weitere, sehr tiefe Schlucht, durch die Macdonnell Ranges bildet.
Bei der nächsten Attraktion, den Ochre Pits, (Ockergruben, wo die Aborigines Farben für ihre zeremonielle Körperbemalung gewinnen) versagt meine Nikon Kamera. Irgend etwas blockiert das Objektiv, vielleicht ist ein Sandkorn reingeraten. Die Garantie ist seit einem Monat abgelaufen, typisch!
Unser Übernachtungsplatz ist das Ellery Creek Wasserloch, wo wir einen netten Abend mit ein Paar anderen Langzeitreisenden
am Campfire verbringen.
-K-

West Macdonnell Ranges
Glen Helen Gorge
Ormiston Gorge

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
16-19
Alice Springs
23° 41.957'
133° 51.714'

Nach Alice Springs ist es nicht mehr weit, und wir gehen zuerst mal bei "Country Diesel Maintenance", dem örtlichen Kimberley Kamper -Händler vorbei, wo eine kleinere Reparatur an einer der Klappen unserer Küche durchgeführt wird.
Danach das übliche: Campingplatz suchen, einkaufen usw..
Am Samstag
räumen wir mal unser Auto aus, sortieren unsere Habe und befreien den Innenraum vom Staub des Outbacks, das muß halt auch mal sein! Abends belohnen wir uns mit einem Essen im Overlanders-Restaurant.
Am Sonntag gehen wir zuerst mal auf den Todd Mall Markt. Wir kaufen aber nur einen frisch in Alice gerösteten Kaffee, unser Bedarf an Souvenirs ist so ziemlich gedeckt.
Danach fahren wir zum Verkehrsmuseum ein paar km südlich der Stadt. Als wir ankommen, steht der "Old Ghan", die ursprüngliche Schmalspurbahn, die von Süden nach Alice Springs führte, zur Abfahrt bereit, und so entschließen wir uns spontan, mitzufahren. Es geht nur 8 km schnurgeradeaus, Geschwindigkeit nach dem Motto: "Blumen pflücken während der Fahrt verboten", dann wieder die gleiche Strecke zurück, aber es macht Spaß.
Dann besuchen wir noch die "Transport Hall of Fame" wo unzählige alte und neuere Trucks ausgestellt sind, vom ersten Ford Model T, der zum Ayers Rock fuhr bis zur modernsten Kenworth Roadtrain-Zugmaschine. War für mich sehr interessant, und Sonja "isch halt mitgange".
Am Montag musste unser Auto nochmal in die Werkstatt, es waren Dichtungen in der Achse zu reparieren, das ging noch auf Garantie. Wir haben die Zeit genutzt, die Internetseite upzudaten und unsere E-Mails zu schreiben. Danach heisst es wieder Vorräte bunkern für die lange Fahrt an den Golf von Carpentaria und die Ostküste
-K-

Fahrt mit dem "Old Ghan"
In der Transport Hall of Fame

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
20
Devils Marbles
20° 34.023'
134° 15.843'

Wieder "on the road": auf dem Stuart Highway nach Norden. Unser Übernachtungsstopp ist bei den Devils Marbles. Der Nationalpark umfasst ein großes Gebiet mit runden Steinen, in den Augen der Aboriginals sind dies die Eier der großen Schlange. Und so sehen die Steine auch aus, wie große Steineier. Wir finden das Gebiet genauso vor, wie 1999, es ist noch kein Stein runtergefallen. Mittags wandern wir noch ein wenig durch die unwirkliche Landschaft. Da wir am nächsten Tag eine große Strecke zum fahren vor uns haben, machen wir nicht mehr viel.
-S-

Devils Marbles
noch nix
runtergefallen!

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
21
Avon Downs
20° 01.497'
137° 29.329'

Nach Tennant Creek biegen wir vom Stuart auf den Barkly Highway ab, der gerade nach Osten führt. Die Fahrt ist ziemlich langweilig, nur Busch und topfebenes Weideland. Musik aus dem IPod und eines von Reinholds Audiobüchern hält uns dabei wach. Nachmittags halten wir für die Nacht an einem sehr komfortablen Rastplatz gegenüber der Polizeistation von Avon Downs.
-K-

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
22-25
Lawn Hill NP, Adels Grove
18° 41.455'
138° 31.674'

In Camooweal biegen wir vom Barkly Highway wieder nach Norden ab, auf die Schotterstraße nach Lawn Hill. Unterwegs sammeln wir noch Feuerholz abseits der Straße. Dann queren wir den Gregory River, danach kommen wir zur Riversleigh- Fossilienfundstätte, wo wir einen kurzen Rundgang machen. Das ist eine der reichsten Fossilienfundstätten Australiens und als Weltkulturerbe gelistet. Als wir unsere Besichtigung machten, war außer uns niemand da, wirklich ein ziemlich abgelegenes Plätzchen. Dann wird die Straße schlechter, grober, scharfkantiger Schotter, und 3 km vor dem Ziel haben wir Platten Nummer 6 zu verzeichnen. Also, Camper abhängen, Auto aufbocken und Reifen wechseln, hätte ich gerne drauf verzichtet.
Aber als wir in Adels Grove auf dem Campingplatz unseren Camper aufschlagen, ist alles vergessen. Dieser Ort kommt, zumindest jetzt in der Trockenzeit, einem Paradies ziemlich nahe. Der Lawn Hill Creek führt ganzjährig klares Wasser, es gibt viele hohe Bäume und unzählige Vögel. Unsere Campsite ist schattig und hat hat eine schöne Feuerstelle, und das Beste: es gibt keine Moskitos und nur wenige Bushflies.
Es ist ein magischer Ort, denn als ich meine defekte Kamera einschalte, funktioniert sie wieder, ein klarer Fall von Geistheilung!
Den ersten Tag verbringen wir am Campingplatz, relaxen, malen, schnitzen und unterhalten uns mit unseren netten Nachbarn.
Am zweiten Tag fahren wir in den Nationalpark und paddeln mit dem Kanu die Schlucht hinauf. Abends bäckt Sonja wieder mal einen Hefezopf im Campoven, der diesmal perfekt wird. Wir sitzen bis spät am Lagerfeuer und gucken in die Sterne.
Den dritten Tag verbringen wir mit der Wanderung entlang der Schlucht und einem Bad im Lawn Hill Creek an den Indari Falls
.
-K-

Holz sammeln fürs Lagerfeuer
Wo hat der Stein reingedrückt?
Lawn Hill Creek
Mit dem Kanu unterwegs
Bad an den Indari Falls
Bowerbird mit Prachtbau
Auch ein Bewohner des Lawn Hill Creek
Grevillea

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
26
Normanton
17° 40.608'
141° 04.108'

Die vorläufig letzte Strecke auf einer Schotterstraße führt uns von Lawn Hill zum Gregory Downs Roadhouse, von dort geht es auf Asphalt weiter nach Westen zum Bourke und Wills Roadhouse und dann nach Norden in die größte Stadt im weiten Umkreis, Normanton (1500 Einwohner). Die Fahrt ist wieder mal ziemlich eintönig, so hören wir: "Ja, Uff erstmal. Winnetou 1" und rätseln, welcher deutsche Kabarettist welche Rolle spricht. Jürgen von der Lippe ist Old Shatterhand und Rüdiger Hoffmann ist Winnetou, soviel ist sicher.
-K-

Der "Gulflander"
"Krys", das Monsterkrokodil, geschossen 1957 von Krystina Pawloski

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
27
Karumba
17° 27.201'
140° 50.268'

Morgens erledigen wir in Normanton noch unsere E-Mails und besichtigen ein Modell des größten Krokodils, das je erlegt wurde, ein 8,6m großes Monstrum geschossen von einer Frau.
Auch statten wir dem "Gulflander"
, einem urigen Schienenbus, der von hier nach Croydon fährt, einen Besuch im Bahnhof von Normanton ab.
Dann fahren wir die 70 km nach Karumba, einer der wenigen Stellen, wo man bis an die Küste des Golf von Carpentaria kommt. Auf Empfehlung von Wendy und Bernie genießen wir den spektakulären Sonnenuntergang auf der Terasse der Sunset Tavern, bei Garlic Prawns, Barramundi mit Chips und ein paar XXXX.
-K-

Sunset Tavern
Sonnenuntergang über dem Golf,
eine Farborgie

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
28
Mount Garnet
17° 40.187'
145° 06.277'

Heute fahren wir ernsthaft Richtung Ostküste, mehr als 500 km auf meist einspuriger Asphaltstraße (immerhin Australiens Highway Nr 1!) liegen vor uns, bis wir unser Tagesziel, den Undara NP erreichen. Leider haben die Leute hier bei der Buchung was durcheinandergebracht, wir sind erst für einen Tag später eingebucht. Auch die Tour durch die hiesige Attraktion, die Lavahöhlen, ist erst für einen Tag später, und wir haben keine Lust, auf dem Parkplatz zu campen. Also fahren wir weiter, wollen an einem Rastplatz auf dem Weg übernachten. Doch diese erweisen sich als nicht besonders attraktiv, so direkt neben einer vielbefahrenen Roadtrainroute. Schließlich landen wir in Mount Garnet auf einem netten Campingplatz. Als wir unseren Camper aufgeschlagen haben und anfangen zu kochen, fängt in der Campingküche nebenan eine Rentnerband mit ihrer Vorstellung an. Das meiste ist nicht so unsere Richtung, doch als sie zum Abschluß noch "Seemann, lass das Träumen" (teilweise in deutsch!) spielen, spenden wir spontan Beifall. Unterdessen hat es angefangen zu regnen, unser erster richtiger Regen seit 3 Monaten!.
-K-

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
29-30
Mission Beach
17° 51.867'
146° 06.473'

Morgens packen wir im Nieselregen ein, ein ganz neues Gefühl!.
Wir fahren im Regen durch üppig grünes Weideland in den Atherton Tablelands, immer so 700-800m über dem Meer. Dann gehts auf dem Palmerston Highway runter Richtung Küste, nach Innisfail. Hier sind die Spuren des Zyklons "Larry" im April noch deutlich zu sehen. Viele Häuser haben noch immer eine Plane auf dem Dach, wo dieses teilweise weggeflogen ist, und es sind auch einige Totalschäden zu sehen. Eigentlich wollen wir in Innisfail auf einen Campingplatz, doich es stellt sich heraus, daß dieser direkt neben dem vielbefahrenen Bruce Highway liegt. Deshalb fahren wir noch weiter bis nach Mission Beach, wo wir einen ruhigen Platz direkt am Strand finden.
-K-

Strumschäden in Innisfail