Tagebuch Australien 2013

Teil 1: Die Simpson Desert

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Tag
Ort
Breite S
Länge O
1-2
Anreise nach Adelaide
35° 0'13.12"
138°33'29.88"

Abfahrt zuhause: 10:03 mit leichter Verspätung wie üblich im Hauptbahnhof angekommen. Der Zug nach Frankfurt ging pünktlich, hatte aber auch wie üblich 10 Minuten Verspätung in Frankfurt. Das Einchecken gleich am Flughafenbahnhof hat wegen EDV Problemen nicht geklappt. also sind wir mit den Koffern zum Terminal 2. Direkt am Emirates Checkin gings schnell und problemlos. Stress kam keiner auf, da wir überall viel Puffer eingeplant hatten. 
Abflug Frankfurt: pünktlich um 15:20, Flugzeit nach Dubai 5:50, über Rumänien, das Schwarze Meer, die Osttürkei (gute Sicht auf die Gebirge und Stauseen), dann über den kurdischen Zipfel Syriens und den Irak (Kirkuk, Bagdad, Basra) längs über den ganzen persischen Golf nach Dubai. Flugzeug B777 war kpl. voll, war aber nicht schlimm, die 2er Sitze ganz hinten sind gut. Sitzabstand ist für mich ausreichend, war also halbwegs bequem.
Der Flughafen Dubai ist riesig, Bustransfer dauerte 20 Minuten vom Flugzeug zum Terminal. 3h Aufenthalt, der hier wenigstens nicht langweilig wird. Jede Menge Geschäfte, vom Touri-Tand bis zu Rolex und Goldbarren. Aber nur Zigaretten sind wirklich billig (1Stange Gauloises kosten nur 10 US$), ein IPad dagegen kostet wie bei uns.
Abflug pünktlich um 2:05 Ortszeit, Flugzeit 12:05 bis Adelaide, Flugzeug nur halb voll, deshalb hatten Sonja und ich je eine eigene Sitzreihe. Daher war der lange Flug ganz bequem. Mit Hilfe einer Schlaftablette gut 6h geschlafen. Das Essen war für Fliegeressen recht gut. Service freundlich. Mit Emirates fliegen wir glaube ich, noch öfter.

In Adelaide ging Gepäck abholen, Einreise, Zoll alles schnell und entspannt, und die Beamten waren freundlich. Taxi zum Hotel in der Marion Road, noch kurz ein Coopers an der Hotelbar und dann ins Bett.

Land in Sicht: North-West Cape mit Ningaloo Reef

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
3+4
Mc Laren Vale
35°12'55.06"
138°32'58.34"

Bis ca. 4:00 geschlafen, nach dem Frühstück um 9:00 ist Chris von TCC schon mit unserem Landcruiser auf dem Hotelparkplatz und gibt uns ausführliche Instruktionen in deutsch mit schwyzer Akzent. Danach fahren wir die Marion Road Richtung Süden aus der Stadt und verfahren uns erstmal gründlich. Schließlich finden wir das Marion Shopping Center, es ist ziemlich riesig (später erfahren wir, dass es das grösste Einkaufszentrum der südlichen Hemisphäre sein soll), und wir haben natürlich am falschen Ende geparkt. Grundeinkauf bei Woolworths macht gleich mal 270 $. Dann zum Tanken, 155 l Diesel sind nochmal 180$, trotz Woolys Rabatt.
Dann fahren wir ins McLaren Vale auf den Campingplatz. Wir haben gerade unsere Einkäufe einigermaßen einsortiert, da kommen Bernie, Wendy, Carol und Bobby an. Nachdem die Zelte aufgestellt sind, serviert Bobby das Willkommensbier und es werden natürlich Nibblies gereicht. Die Sonne geht schon um 7 unter, so gehen wir in die Stadt zum Essen bei Oscars in der Main St., war gut, Steak, Risotto dazu der Wein "Hooley Dooley" aus dem Mc Laren Vale. Wir laufen über den dunklen Bike Track zurück und gehen wg. allgemeiner Müdigkeit schon um 20:30 ins Bett. Ich probiere mal das Dachzelt aus, Sonja schläft im Auto.Um 11:00 wieder aufgewacht, weil der Regen aufs Zelt trommelt. Lange wach gelegen.

Um 2:00 regnets nochmal stark. Aber das Dachzelt ist dicht. Gegen 3:00 endlich eingeschlafen, ist wohl auch noch die Zeitumstellung. Für eine Person ist das Dachzelt bequem, für 2 eindeutig zu eng, das reicht zum schlafen, es gibt dann aber keinen Platz für Kleidung und Schuhe. Also bauen wir nach dem Frühstück unser eigenes Zelt auf, und sind überrascht, wie groß es ist. Dann nochmal alles im Auto geschickter packen.
Danach noch kurz zum Automaten, Geld ziehen. Wir versuchen den Westpac ATM dreimal, es kommt kein Geld. Ich gerate ins schwitzen, denn die Kreditkarte funktioniert hier ohne die PIN, die ich nicht dabei habe, auch nicht. Zum Glück funktioniert die Karte bei der ANZ Bank. Dann fahren wir zu d'Arenberg zur Weinprobe. Der Viognier (2011 er Hermit Crab und 2009er The Last Ditch) ist sehr gut, außerdem der 2009er d'Arrys Original und der 2009 The Laughing Magpie). Für unseren Campingtrip nehme ich aber doch lieber die 3 preiswerten roten Stump Jump mit. Das Restaurant ist ausgebucht, so fahren wir ein Stück weiter zur Tapestry Winery und essen dort eine Vineyard Platter. Die Aussicht von der Terasse ist sehr schön. Danach fahren Sonja und ich noch ans Meer, zum Maslin Beach für einen kleinen Strandspaziergang. Der Strand ist sehr schön und außer einigen Hundebesitzern und einem Schatzsucher mit Metallsuchgerät ist niemand da. So lange die Sonne scheint, ist es warm, aber als sie hinter einer Wolke verschwindet, wird es schnell kalt und so verschwinden auch wir zum Campingplatz. Abends kocht Bobby eine heisse Hühnersuppe. Danach wird in der Campküche Malefiz gespielt, Bobby gewinnt nach dramatischem Endspiel. Das dauert bis 10:00 danach gehen alle ins Bett, weil es sehr kalt wird.

Lunch in der Tapestry Winery
Maslin Beach

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
5
Clare
33°51'58.42"
138°37'12.93"

Sehr kalte Nacht, bin um 1:00 aufgewacht und gegen 3:00 wieder eingeschlafen bis 8:00. Sonja hat durchgeschlafen, vielleicht ist der Jetlag ja bald vorbei. Um acht aufgestanden, nach dem Frühstück noch zu Coles, letzte Vorräte kaufen. Dann geht's auf die lange Fahrt durch ganz Adelaide nach Norden. Ging ganz gut, bis auf ein paar komplizierte Baustellen, dauerte aber 1,5h. Dann nochmal eine Stunde bis Clare, Zelt aufbauen, duschen. Nachdem auch die anderen eingetroffen sind, fahren wir noch zur Jim Barry Winery wo wir sehr gute Weine probieren und noch eine Auswahl Shiraz und Semillion Blanc mitnehmen. Inzwischen haben Carol und Bobby eine Feuertrommel und Holz organisiert und es brennt schon ein Feuerchen. Heute sind wir mit dem Kochen dran, es gibt Chili con Carne, mit dem Campoven auf dem Lagerfeuer gekocht. Das funktioniert gut und schmeckt noch besser. Dann klingt der Abend bei Queensland Bier, südaustralischem Rotwein und Schwarzwälder Kirschwasser aus.

Hier wird Chili Con Carne gekocht

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
6
Wilpena Pound
31° 31.486'
138° 36.265'

Nach dem Aufbruch nochmal Geld tanken, dann eher ereignislose Fahrt durch Hügel und endlose Felder von Clare nach Quorn,dort Lunch im Quandong Café. Der Quandong Cheesecake ist sehr lecker. Nach dem Essen kommen wir gerade rechtzeitig um den Pichi Richi Railway Dampfzug einfahren zu sehen. Dann fahren wir weiter nach Norden, nach Hawker, wo wir auftanken. Hier ist es schon deutlich teurer, ca 1,67 statt 1,46 in Adelaide. Auf dem Weg holen wir noch Feuerholz von toten Bäumen an der Strasse und binden es auf die Roofracks, da Wilpena Pound ein Nationalpark und Feuerholz sammeln dort verboten ist. Etwa um vier kommen wir in Wilpena Pound an. Zelte aufbauen usw.
Dann gibts Essen: Wendy kocht Pork Chops mit Aprikosensauce und Kartoffelbrei und Erbsen, sehr lecker. Zum Nachtisch gibt's noch Quandong Pie.

Pichi Richi Railway in Quorn
Wichtig: Immer genügend Feuerholz dabei haben

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
7
Wilpena Pound
31° 31.486'
138° 36.265'

Die Nacht war sehr kalt heute, wir sind hier höher als bisher, und es war sternklar. Bernie und ich gehen heute auf eine Bergwanderung auf den St Marys Peak, 1170m (ca.700 Höhenmeter vom Campingplatz). Das Wetter war perfekt dafür, kühl, einige Wolken, aber meist sonnig. Die Tour fängt leicht an, durch den Wald außerhalb des Pound. Dann geht's die Klippen hinauf, sehr steil und felsig, teilweise sind leichte Kletterkünste gefragt. Schließlich erwartet Einen am Sattel schon mal eine tolle Aussicht. Dann nochmal 1,5h auf den Gipfel. Es kommen uns einige Leute entgegen, aber auf dem Gipfel sind wir alleine. Die Wolken sind jetzt etwas höher, es scheint sogar die Sonne. Von dort oben hat man einen phantastischen 360 Grad Rundumblick, auf den kraterartigen Wilpena Pound, die nördlichen Flinders Ranges und im Osten ist ein Zipfel von Lake Frome zu sehen. Wir machen Mittagspause dort oben und um 1:30 steigen wir wieder ab, um 2:30 sind wir wieder am Sattel und entscheiden uns für den längeren, aber flacheren Abstieg innerhalb des Pound. Die ersten 3km sind ziemlich übel, ein schmaler Pfad über Felsen und Geröll mit kratzigen Büschen an den Seiten. Sobald der Fluss erreicht ist, ist der Weg breit und bequem zu gehen. Um 5:30 sind wir nach 22 km zurück am Camp. Da tut ein Bier, dann eine Dusche, und Carols "Stew a la Wilpena with Dumplings" sehr gut.
Noch ein bissle am Lagerfeuer hocken und diesen Bericht schreiben, dann ab in den Schlafsack.

Das Ziel: St. Marys Peak
Auf dem Gipfel des St. Marys Peak
Sieht aus wie ein Krater, ist aber keiner: Wilpena Pound
Eines der wenigen Känguruhs, das wir auf dieser Reise sahen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
8-9
Lyndhurst / Leigh Creek
30°17'18.33"
138°21'6.22"

Wieder eine kalte Nacht und für den Morgen war Regen angesagt. Der wartete freundlicherweise bis wir unser Zelt zusammengepackt hatten. Dann setzte starker Regen ein, so dass das Frühstück kurz ausfiel. Wir fahren über eine gut ausgebaute Asphaltstraße bis nach Blinman, dann über eine relativ gute, aber kurvige und hügelige Schotterstraße durch die malerische Parachilna Gorge. Es sind einige Wasserdurchfahrten zu bewältigen, was kein Problem ist. Erst auf den letzten 10 km in der Ebene hat der Regen den Staub der Strasse in Schlamm verwandelt und das Auto schliddert hin und her. Ich habe die Freilaufnaben der Vorderräder noch nicht eingerastet, müsste dazu raus in den Schlamm. Dazu habe ich aber keine Lust, also geht der 4WD nicht und ich muss mit 50km/h mit Heckantrieb weiterschliddern. Schließlich erreichen wir um 11:00 das Prariehotel Parachilna , wo wir erst mal einen Kaffee trinken, um dann gleich zum Mittagessen überzugehen. Das ist richtig gut, es gibt "Feral Food" also Wildgerichte. Ich nehme Feral Food Mixed Grill, das ist Kängurufilet, Emusteak und Kamelwurst. Sonja hat einen Känguruburger. Das Hotel ist sehr schön aufgemacht, mit vielen guten Aborigine-Malereien an der Wand. Auf guter Ashpaltstrasse geht es nach Norden, durch Leigh Creek nach Lyndhurst. Da ist dann Schluss für heute, denn der Oodnadatta-Track nach Maree ist geschlossen. Also bleiben wir auf dem Campingplatz des Lyndhurst Hotel für die Nacht. Mit uns warten auch viele Roadtrains, denn auch der Strzelecki Track ist gesperrt. Vor dem Pub ist es entsprechend laut, denn die Fahrer feiern die Tatsache, dass sie nicht mehr weiter können, mit einigen Bierchen. Das Wetter klart auf, so dass wir einen schönen Sonnenuntergang sehen. Abends vertreiben wir und die Zeit im Pub mit Billiard und Malefiz. Zwei Mädels aus Berlin bzw. Northampton, spielen auch mit. Sie sind mit einem frontgetriebenen alten Kombi unterwegs und wurden vom Regen auf dem Track nach Maree erwischt. Das Auto rutschte von der Strasse und als sie es wieder ausgebuddelt hatten, fuhren sie zurück nach Lyndhurst. Bernie gewinnt diesmal die Malefiz Partie. Als wir ins Bett gehen, grasen Pferde neben unserem Zelt, denn hier wächst das einzige frische Gras weit und breit. Hoffentlich trampeln die nicht nachts in unser Zelt.

Wir hatten eine unruhige Nacht, denn die Pferde grasten die halbe Nacht neben unserem Zelt. Ab und zu ertönte ein lautes Schnauben oder Plätschern und ich hoffte, dass es nicht das Zelt trifft. Aber morgens liegt nur ein großer Haufen Pferdeäpfel vor dem Zelt. Tief hängende Wolken ziehen über das Land, ab und zu fällt Nieselregen. Zum Frühstück trinken wir Kaffee und essen Toast im Pub. Dann checkt Wendy die aktuellen Strassensperrungen, die Strecke nach Maree ist auch um 11:00 immer noch zu. Also beschließen wir, die 40 km nach Leigh Creek, dem nächsten größeren Ort zurückzufahren. Dort nehmen wir uns schön große Cabins mit eigenem Sanitärbereich. Ein bissle Luxus muss sein, während wir warten. Wir essen Burger im "Open Cut Café", Leigh Creek ist eine Minenstadt mit einem riesigen Kohletagebau. Ich packe wieder mal das Auto etwas um, so dass Wein und Bier jetzt komplett in den Schubladen verstaut sind, das ist besser für die kommenden Rüttelstrecken und fahre noch tanken. Auf meinem kleinen Abendspaziergang finde ich mitten im Busch einen Golfplatz. Heute sind wir dran mit kochen in der Campkichen, es gibt Nudeln mit Auberginensauce.

Prarie Hotel Parachilna
"Feral Food" im Parachilna Hotel
Road Closed! Too much Matsch
und nicht nur wir müssen warten!
Zeitvertreib im Lyndhurst Pub

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
10
Mungerannie Roadhouse
28° 1'11.51"
138°39'50.36"

Es war gut, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und eine eigene heiße Dusche zu haben. Am morgen ist das Wetter wieder schlechter, es nieselt, aber laut Strassenbericht ist unsere Route offen. Einige km nach Lyndhurst beginnt die Schotterstraße und die ist stellenweise noch sehr matschig. Da die Strecke aber meist topfeben ist, kommen wir problemlos durch bis Maree. Dort stehen noch immer die Loks des Old Ghan, es hat immer noch keiner eine gekauft. Im urigen Maree Hotel gibt es freien Kaffee und Wendys selbstgebackene Bisquits. Dann geht es auf den Birdsville Track, der auf der ersten Hälfte dieser Tagesetappe ebenfalls noch sehr schlammig und von Roadtrains aufgewühlt ist. Wir essen unseren Lunch an einem Rastplatz mit artesischer Bohrung, da steht auch ein Pool, den man mit heißem Wasser füllen könnte. Am Coopers Creek stocken wir noch unsere Feuerholz-Vorräte auf. Um etwa vier Uhr treffen wir am Ziel der Tagesetappe ein, dem Mungerannie Roadhouse. Hier kostet Diesel 2,05$ und ich verkneife mir das Tanken. Der Campingplatz ist eine Überraschung, denn er liegt an einem wunderschönen Wasserloch mit viel Birdlife. Das Wetter klart nun vollständig auf zu einem herrlichen Wüsten-Sonnenuntergang. Kakadus und Pink Galahs machen ein Spektakel und turnen in den Bäumen herum. Bernie und Wendy kochen ein perfektes Roastbeef mit Kartoffeln und Gemüse in zwei Campoven auf dem Lagerfeuer, superlecker! Dann genießen wir den Rest des Abends am Lagerfeuer unter dem grandiosen südlichen Sternenhimmel.

Einsame Loks des Old Ghan in Maree
Der Birdsville Track ist noch etwas muddy
Sonnenuntergang in Mungerannie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
11
Birdsville
25°54'4.13"
139°21'18.72"

Die Galahs und Corellas wecken uns mit ihrem Spektakel um 6:30. Ich stehe auf und gehe ans Wasserloch, es herrscht eine magische Morgenstimmung. Die Galahs sitzen auf ihren Schlafbäumen am anderen Ufer, mitten im Wasser sitzt ein Reiher auf einem toten Baum. Dann kommt die Sonne und färbt die Dünen rot. Nach dem Frühstück geht's weiter auf dem Birdsville Track, 300 km Schotterpiste. Diese ist teils sehr gut, teils recht rauh, aber es gibt keine Schlammlöcher mehr, hier hat es nicht geregnet. Das Wetter ist herrlich, kühl und blauer Himmel. Der erste Stop ist an einer 1200 m tiefen artesischen Bohrung, die heißes Wasser liefert, das in einem Bach in die Wüste fließt. Am Rastplatz fürs Mittagessen bekommen wir vom Fahrer eines Touristenbusses den Tipp, wo der unmarkierte Inside Track nach Birdsville anfängt. Der ist viel angenehmer zu fahren als die recht rauhe Schotterpiste bisher. Der Inside Track führt mehr durch sandiges Gebiet, entsprechend weicher und angenehmer ist die Piste. Wir holen noch mehr Feuerholz, denn die Simpson Desert ist Nationalpark, dort darf kein Feuerholz gesammelt werden. Auf dem Weg geraten wir in einen riesigen Schwarm Galahs und Corellas, die wohl Sämereien vom Boden aufpicken, noch ein tolles Erlebnis dieses Tages. Schließlich kommen wir in Birdsville an. Die Siedlung ist gar nicht so klein, es gibt sogar 2 Tankstellen. Der Campingplatz liegt recht schön am Wasserloch. Abendessen gehen wir im urigen Birdsville Hotel, es gibt Barbecue Buffet.

Sonnenaufgang am Mungerannie Waterhole
Mungerannie Waterhole im Morgenlicht
Artesische Bohrung
Kieswüste ("Gibber") am Brdsville Track
Vogelschwarm am Inside Track
Campingplatz in Birdsville
Birdsville Hotel
Loading Zone

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
12
Simpson Desert, Camp1 ca.80 km und 84 Dünen ab Birdsville
25°54.245'
138° 36.026'

So, heute geht's richtig los mit dem Wüstentrip. Morgens gleich zur Tankstelle, hier ist das Diesel sogar wieder billiger als in Leigh Creek, 1,69$/l. Wir kaufen auch noch einen grossen Vorrat Postkarten und eine Dune Flag, das ist eine rote Flagge an einem Plastikrohr, die vorne an den Bullbar gebunden wird, damit entgegenkommende Fahrzeuge das eigene Auto rechtzeitig sehen. Dann ins Information Centre, einen Desert Parks Pass kaufen, der kostet 150$ und ist vorgeschrieben, wenn man in die Simpson Desert fährt. Dafür gibt es auch ein Handbuch und gutes Kartenmaterial. Frühstück gibt's in der Birdsville Bakery, Ham and Eggs on Toast. Um 9:30 geht's los Richtung Westen, die ersten 30 km auf guter Schotterstraße, dann kommt die erste Düne, ein Ausläufer von Big Red, der aber nicht so hoch ist. Bevor wir diese angehen, wird der Reifendruck auf ca. 25 PSI/1,7 bar abgelassen. Die Überquerung gelingt problemlos. Dann fahren wir parallel zur Düne, bis wir an die eigentliche, 60? m hohe Querung von Big Red kommen. Mich reizte es, einen Versuch zu wagen, und ich schaffe es auf Anhieb bis nach oben. (1.Gang Hi Range 4WD, besser wäre aber ein höherer Gang in Low Range 4WD gewesen). Bernie braucht mit seinem Automatik 3 Versuche, bis er die richtige Einstellung gefunden hat. Die Aussicht von oben ist grandios, auf der anderen Seite liegt ein See und wir machen viele Fotos. Dann geht es weiter, Düne rauf, Düne runter, Ebene überqueren, Düne rauf, usw. Ab und zu kommen Fahrzeuge entgegen, mit den meisten hat man auf Kanal 10 CB Funk vorher Kontakt, so dass man problemlos eine Ausweichstelle finden kann. Mittagessen gibt es im ausgetrockneten Flussbett des Eyre Creek. Danach fahren wir noch eine Stunde, dann verlassen wir einfach am Westhang einer Düne die Spur und schlagen dort unser Camp auf. Den Rest des Nachmittags erkunden wir die Gegend, beobachten einen Dingo (und er uns) und wieder einen spektakulären Sonnenuntergang. Carol kocht Spaghetti Bolognese auf dem Lagerfeuer.

Vor der ersten Düne Reifendruck ablassen
..und rauf
Big Red
mit See in der Wüste
selbst Bäume wachsen auf Big Red
..wie ist der Zustand des Tracks?
der Track: Sand..
.. und manchmal (zum Glück trockener)) Lehm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
13
Simpson Desert, Camp2 170 km und 214 Dünen ab Birdsville
26° 00.347'
137° 58.555'

Nach einer extrem ruhigen Nacht, vor Sonnenaufgang aufgestanden und diesen beobachtet. Inzwischen hat Wendy das Feuer wieder in Gang gebracht, und wir toasten Brot zum Frühstück. Um 9:00 geht es weiter, immer Richtung Westen. Die Dünen werden niedriger, dafür häufiger. Ich habe heute die Führung übernommen, kann nicht viel passieren, es gibt nur einen, leicht erkennbaren Track. Schließlich treffen wir auf einen der großen, zum Glück trockenen Salzseen, nach dessen Überquerung wir nach Süden abbiegen, um dann kurz vor 14:00 an Poeppels Corner anzukommen. Hier treffen die drei Bundesstaaten Queensland, South Australia und Northern Territoy aufeinander, was natürlich per Foto dokumentiert werden muß. Dann biegen wir wieder nach Westen ab, über den Lake Poeppel und wieder auf die Sandpiste. Kurz danach finden wir ein schönes Plätzchen am Westhang einer Düne mit Blick auf Lake Thomas. Da verbringen wir den Rest des Nachmittags. Abends sind wir dran mit kochen, es gibt Gulasch mit auf dem Feuer gebackenem Fladenbrot. Zum Nachtisch haben wir uns was besonderes ausgedacht: Schwarzwälder Kirschtorte a la Simpson (Schokoladencookies, getränkt mit Kirschwasser, darauf Sprühsahne und Kirschen aus dem Glas) Fand allgemeine Anerkennung.

   
Poeppel Corner
People at Poeppel
Camp mit Aussicht
Der Teig fürs Fladenbrot wird bereitet
Bald gibts was zu essen
Schwarzwälder Kirsch Cookies

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
14
Simpson Desert, Camp3 249 km und 359 Dünen ab Birdsville
26° 03.888'
137° 16.334'

Heute sind wir ziemlich früh weggekommen, um 8:30. Trotzdem wird es eine lange Fahrt, Durchschnitt etwa 20 km/h. Die Strecke ist ziemlich rauh, es werden mehr Dünen und dazwischen ist der Track auch ziemlich hoppelig. Wir fahren einen kleinen Abstecher zu den Approdinna Attora Knolls, zwei Hügeln aus Gips in einem Meer aus Sand, tolle Aussicht von dort oben. Die Hügel wurden von den Aborigines für Regenzeremonien benutzt. Wir fahren bis ca. 14:30, dann habe ich an einer Düne mit besonders feinem Sand plötzlich Probleme, hochzufahren. Sonst funktionierts immer im Hi Range 4WD und 1 Gang, ich schaffe es erst nach dem 4. Anlauf mit 2.Gang Low Range und nachdem der Reifendruck auf etwa 15PSI (1,1bar) vorne und 17PSI (1,2bar) hinten abgesenkt ist. Zum Glück ist oben auf der Düne Platz für unser drittes Camp, wieder mit 360 Grad Rundumsicht. Zum Dinner machen Wendy und Bernie Baked Potatoes und Steak. Nachts gelingen mir noch ein paar brauchbare Sternaufnahmen.

Bernie schafft..
..meine Problemdüne..
..auf Anhieb
Blick von den Attora Knolls
unendliche Weite
Sternenhimmel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
15
Simpson Desert, Camp4 323 km und 643 Dünen ab Birdsville
26° 11.509'
136° 34.502'

Heute sind wir mit kurzen Pausen von 8:30 bis 15:00 gefahren, zurückgelegte Strecke 74km. Irgendwann haben wir Düne Nr 500 überquert. Es gab einige schwierige Stellen, Carol blieb an einer Stelle stecken. Da ich vorne gefahren bin, habe ich sie mit der Winde rausgezogen. Die hat dabei Geräusche gemacht, als ob sie seit Jahren nicht mehr gebraucht worden wäre. Wir haben fast die ganze Zeit Dingospuren auf dem Track gesehen, einmal beäugt uns ein Dingo in einer Kurve aus sicherer Entfernung. Schließlich ist es Zeit für ein Camp. Leider gibt es keine breiten Dünen mehr, so dass wir in einer Claypan campen. Das ist eigentlich nicht so beliebt, da hier gerne Kamele durchziehen. Tatsächlich finden wir auch Kamelspuren, hoffentlich sind die schon weitergezogen. Überhaupt sieht man auf dem Sand unzählige Spuren, vom Käfer bis zur Wildkatze.
Zum Dinner gibt's Schweinefilet vom Grill und Gemüse aus dem Campoven.

Carol hat sich eingebuddelt - mit Winde kein Problem
Grandiose Einsamkeit
Doch durch den Regen
blüht die Wüste
Spuren im Sand von nachtaktiven Tieren
Dingos sind ständige Begleiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
16
Simpson Desert, Purnie Bore Camp5 371 km, 799 Dünen
26° 17.070'
136° 05.886'

Heute morgen haben wir es nicht mehr so eilig, wir fahren nur ca. 50 km bis Purnie Bore. Es ist bedeckt, und das wird den ganzen Tag so bleiben, obwohl die Sonne ab und zu etwas durchkommt. Für die ca. 20 km bis Wonga Junction, wo die WAA Line und die Rig Road abzweigen, brauchen wir 1,5h. Dort halten wir für den "Morning Tea". Es kommen drei Fahrzeuge vorbei, und plötzlich ruft Bobby etwas. Die Fahrzeuge halten, und einer der Jungs ist aus dem gleichen Ort wie Bobby, der Sohn eines Freundes. Da gibt's natürlich ein großes Hallo! Wir unterhalten uns eine halbe Stunde, dann geht's auf deutlich besserem Track (20-30 km/h) weiter nach Purnie Bore. Auf der French Line haben wir nur einen Schnitt von ca. 15 km/h geschafft, 1.Gang Düne rauf, in 2. schalten, nächste Düne wieder zurück in den 1. schalten, was bei rollendem Fahrzeug ein Kraftakt ist.
Purnie Bore ist eine artesische Bohrung, die bei Ölbohrarbeiten aus Versehen entstanden ist. Das 85 Grad heiße Wasser fließt in ein Wasserloch, das vielen Vögeln und Säugern ein Leben hier in der Wüste ermöglicht. Habe 6 verschiedene Arten von Watvögeln, Willy Wagtails, Tauben, Krähen, Corellas, Galahs gesehen. Außerdem gibt es hier Kamele, was die vielen Dunghaufen zeigen. Auch Kaninchen und Dingos haben wir gesichtet.
Aber noch toller ist die mit artesischem Wasser betriebene heiße Dusche, aah, das tut gut nach 5 Tagen Katzenwäsche.
Wir erhöhen den Reifendruck wieder auf 22PSI (1,5bar) vorne und 25PSI (1,7bar) hinten.
Heute sind wir dran mit Kochen, es gibt Linseneintopf, und Sonja macht ein im Campoven gebackenes Dessert mit Pfirsichen.
Während wir kochen, fängt es an leicht zu regnen. Auch in der Nacht regnet es kurz, aber morgens ist das Zelt wieder trocken.

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
17
Dalhousie Springs 441 km ab Birdsville
26°25.415'
135°30.238'

Die letzten 6 Dünen, Gesamtzahl 805 !!
Es sind nur 70 km bis zum Endpunkt der Simpson Desert, Dalhousie Springs. Es geht jetzt schneller vorwärts, mit ca. 60km/h, dafür hat der Track teilweise schlimmes Wellblech. Alles rattert und schüttelt, und das Lenkrad fühlt sich an wie ein Presslufthammer. Wir halten kurz an einer Salzpfanne, fahren sonst durch. Die Landschaft ändert sich, es gibt wieder felsige Hügel und mehr höhere Vegetation. Auch das Wetter ist wieder besser, die Sonne strahlt vom fast wolkenlosen Himmel. Wir kommen vor Mittag am Campingplatz an, haben noch die Auswahl, ein schönes Plätzchen zu finden. Die heißen Quellen hier sind legendär und das zurecht! Wir schwimmen in einem grossen Teich mit 35Grad heißem Mineralwasser, umgeben von Bäumen, in denen Kakadus herumturnen. Nicht zu vergessen die kleinen Fischchen, die hier vorkommen. Wenn man still hält, übernehmen diese die Pediküre. Ein Paradies am Ende der Wüste!

Dalhousie Springs im Witjiara NP
Badevergnügen in 35° warmem Wasser

 

 

 

 

 

 

 

Tag
Ort
Breite S
Länge O
18
Camp 7 Finke To Alice Springs Track
25° 19.010'
134° 28.319'

Morgens haben wir die Ruinen von Dalhousie Station besichtigt, die sehr schön restauriert sind. Die ursprüngliche Zäune des Stockyard sind noch original erhalten. Dabei haben wir auch mal Wellensittiche in Freiheit gesehen. Auf dem weiteren Weg haben wir die Ruinen der Old Ghan Bahnstationen Federal und Bloods Creek Station besichtigt. Dann nach Mt Dare Hotel zum Lunch ( Steak Pie). Ich habe auch noch ein Erinnerungs T-Shirt und Toast gekauft und 45 l Diesel für 2,2$/l getankt. Dann gings weiter auf guter Piste nach Finke, einer Aboriginal Community mit urigem General Store. Hier ist der Endpunkt des Finke Desert Race. Dann auf sehr starkem Wellblech nach Norden, bis wir einen schönen Platz für ein Camp finden. Carol und Bobby kochen Steak und Gemüse.

Dalhousie Ruins
Stockyard
Mt. Dare, erste Tankstelle seit Birdsville
Mt. Dare Hotel
Die Rennstrecke des Finke Desert Race
ist in besserem Zustand als die offizielle Straße

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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